Im oberen Teil der Protokolle stehen meistens die Kontaktdaten des Arztes und die des Patienten sowie das Datum der Untersuchung. In der Mitte des Protokolls befindet sich eine Tabelle mit den Werten der Untersuchung.
Die Tabelle kann in zwei Teile gegliedert werden. Den oberen Teil für die Korrektur der Ferne, welche auch oft nur durch ein F abgekürzt ist und der untere Teil für die Korrektion in der Nähe (N). Werte für die Nähe sind meistens nur bei Patienten mit einer Altersfehlsichtigkeit eingetragen. Diese Werte sind für die Unterstützung beim Lesen. Dazu später mehr.
Der obere Teil für die Fernkorrektur unterteilt sich nun nach rechtem (R) und linkem (L) Auge auf. Für jedes Auge können fünf Werte angegeben werden.
Der erste Wert ist die Sphäre. Die Sphäre (sph) gibt an welche Stärke das Brillenglas haben muss um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Die Einheit der Sphäre wird in der Einheit der Brechkraft für optische Systeme, in Dioptrien, und in 0,25 Schritten angegeben. Pluswerte in der Sphäre stehen für Weitsichtigkeiten, Minuswerte für Kurzsichtigkeiten. Die Angabe „plan“ ist als 0 dpt zu verstehen.
Der zweite Wert ist der Cylinder (cyl). Hier wird die Abweichung des Auges zur vollkommenen Kugel angegeben. Diese Angabe ist auch als Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung bekannt. Über. 90% aller Menschen besitzen eine Hornhautverkrümmung, oft nur minimal. Diese Abweichung kann mit gewöhnlichen Brillengläsern ohne Probleme korrigiert werden. Auch hier erfolgt die Angabe in Dioptrien.
Der dritte Wert gibt die Achse, also die Lage des Cylinders im Brillenglas an. Dieser wird nach dem TABO-Schema angegeben, welches von vorn gesehen rechts 0° , oben 90°und links 180° angibt.
Der vierte und fünfte Wert geben die Stärke und die Lage der Korrektion für Winkelfehsichtigkeiten und Schielen an.
Die Werte für die Nähe sind nach dem gleichen System aufgebaut. Da im Normalfall sich beim Nahzusatz nur der sphärische Wert in Richtung Plus verstärkt, wird oft nur diese Verstärkung als, zum Beispiel, + 2,5 dpt, notiert.
Unter der Tabelle mit den Korrektionsangaben ist meist der Hornhautscheitelabstand und die Pupillendistanz angegeben. Der Hornhautscheitelabstand gibt an, welchen Abstand das Auge bei der Messung zur messenden Optik hatte. Diese Angabe ist wichtig, da bei höheren Fehlsichtigkeiten der Abstand zur Korrektur berücksichtig werden muss. Die Pupillendistanz gibt den Abstand der Pupillen zueinander an. Anhand der Pupillendistanz kann der Durchblickspunkt durch das Brillenglas bestimmt werden.
Die zusätzliche Bemerkung „subjekt. Refraktion erforderlich“, „subjektiver Feinabgleich erforderlich“ oder ähnliches, weisen noch ausdrücklichst drauf hin, dass der Augenarzt keine Garantie auf die Messung gibt. Die Daten wurden objektiv oder durch eine diagnostische Messung bestimmt. Um ein optimales Sehergebnis zu erhalten sollten die Werte noch subjektiv, also durch aktive Mitarbeit mit dem Patienten, abgeglichen werden. Dies geschieht oft durch vorhalten von verschiedenen Gläsern bei Ihrem Optiker mit der Frage welches Glas besser ist.
